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In vivo konfokale Laserscanmikroskopie: Diagnostische Kriterien fuer die Differenzierung vesikuloeser / bulloeser Dermatosen

Samhaber KT, Brauns B, Hofmann L, Seitz CS, Schön MP, Haenssle HA., NDG 2013

ABSTRACT

Hintergrund: Die in vivo konfokale Laserscanmikroskopie ist eine moderne Methode zur nicht-invasiven Untersuchung epidermaler und dermaler Läsionen in hoher zellulärer Auflösung.

 

Methoden: Patienten mit vesikulösen/bullösen Dermatosen wurden im klinischen Alltag mittels digitaler Dermatoskopie (FotoFinder HD800 medicam) und konfokaler Laserscanmikroskopie (VivaScope 1500/3000) untersucht. In retrospektiven Analysen wurden diagnostische Kriterien zu einzelnen vesikulösen/bullösen Dermatosen erarbeitet. Wir berichten je einen repräsentativen Fall zu den Diagnosen bullöses Pemphigoid, Varizella-Zoster-Infektion und allergische Kontaktdermatitis (Epikutantest-Reaktion).


Ergebnisse: Die allergische Kontaktdermatitis war gekennzeichnet durch Parakeratose, intraepidermale Mikrovesikel unterhalb eines intakten Str. corneum sowie spongiotisch aufgelockerte Zellgrenzen mit einem inflammatorischen Infiltrat vor allem im Str. spinosum. Die Varizella-Zoster-Infektion zeigte große intraepidermale Vesikel mit akantholytischen Zellen, pleomorphen ballonierten Keratinozyten und multinukleären Riesenzellen zwischen einem losen Verband von Keratinozyten, inflammatorischen Zellen und Zelldebris. Das bullöse Pemphigoid war charakterisiert durch eine Blasenbildung im Bereich der dermoepidermalen Junktionszone mit zahlreichen intravesikulären inflammatorischen Zellen. In tieferen Schichten, beginnend im unteren Bereich des Stratum spinosum, sah man ein deutliches interzelluläres Ödem durchsetzt mit einem inflammatorischen Infiltrat. Stratum corneum, Stratum garnulosum und das obere Stratum spinosum wiesen keine Defekte auf.


Schlussfolgerungen: Neben einer guten Korrelation zwischen den Ergebnissen der konfokalen Laserscan-Mikroskopie und der konventionellen Histologie bei der jeweiligen Erkrankung konnten wir Unterscheidungskriterien für die oben genannten drei Diagnosen aufzeigen, welche für eine unmittelbare, nicht-invasive Diagnosestellung von Bedeutung sein könnten.

 

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